Autorin: Pia Hemme
Ein gut funktionierendes Team als Schlüssel zum Erfolg
Supersportwagen von McLaren bis Bugatti – dies ist Rainer Dörrs Tagesgeschäft, nicht nur in Frankfurt am Main. Damit hat der Geschäftsführer und Eigentümer der Dörr Group seine Visionen in die Tat umgesetzt.
Hier geht es zum aktuellen Interview mit Rainer Dörr.
Rainer Dörr hatte 1997 das BMW-Autohaus seines Vaters übernommen. Schon als kleiner Junge war er von den Autos aus Bayern begeistert. „Die Marke war für mich mein ein und alles. Ich wollte bis an mein Lebensende BMWs verkaufen“. Doch dann kam es anders. Im Jahr 2007 fusionierte das Autohaus Dörr und wuchs stetig. Ziel war es von da an, eine große Masse an Autos zu verkaufen. Rainer Dörr war Qualität aber schon immer wichtiger als Quantität und die Zeit mit den Kunden kam für ihn viel zu kurz. Er entschied sich alles hinter sich zu lassen und sich auf das Segment Supersportwagen zu konzentrieren. Egal ob McLaren, Lamborghini, Lotus, Bugatti oder Pagani: Heute hat sich die Dörr Group GmbH auf exklusive und hochwertige Supersportwagen spezialisiert und pflegt engen Kontakt mit Mitarbeitern und Kunden.
Man muss an sich und an seine Vision glauben – und dann einfach machen!
Auf einer schwarzen Kommode parkt ein kleines, schwarz lackiertes Modellauto. Es scheint, als käme der Wagen aus einer längst vergangenen Zeit – mit der zu langen Motorhaube und dem schmalen Fahrerraum. Vorne sind große, runde Scheinwerfer angebracht, die einen wie mit großen Augen anstarren. Das Modellauto ist unter Glas gepackt, damit es vor Staub geschützt ist. Es ist das Modell eines BMW Z4 M Coupé, jenem Rennwagen, der Dörr Motorsport viele Siege eingefahren hat. Doch das kleine Auto ist kein Symbol für den Erfolg für ihn, das ihn jeden Tag aufs Neue anspornt. Er ist einfach nur dankbar für das, was er erreicht hat, wenn er die Miniaturausgabe des Rennwagens ansieht. Was also treibt den Unternehmer an? Was ist sein Ansporn? „Mir macht meine Arbeit Spaß, ich freue mich jeden Tag ins Büro zu kommen. Die Freude am Arbeiten, meine Mitarbeiter und der Erfolg an sich sind mein innerer Motor.“
Dass er da steht, wo er heute ist, hat viel mit unternehmerischer Intuition zu tun. Als 2011 der Sportwagenhersteller McLaren nach Händlern in Deutschland suchte, hob Dörr seine Hand. „Die Marke war hierzulande noch ganz neu auf dem Markt. Das Produkt hat mich aber fasziniert. Also habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und mich bei McLaren beworben.“ Aufgrund seiner Erfahrungen im Rennsport bekam er den Zuschlag. In den Folgejahren erweiterte Dörr seine Palette um Lamborghini, Lotus, Bugatti und Pagani – und das in verschiedenen Metropolen in der ganzen Bundesrepublik. Rainer Dörr hat an seiner Vision gearbeitet. Dass von nichts schließlich nichts komme, davon ist der Geschäftsführer überzeugt. „Jeder muss selbst etwas zum Erfolg beisteuern, dann kommt das Glück von ganz allein. Ich besitze viel Willenskraft, wenn ich etwas machen will, dann ziehe ich es auch durch.“
Ein ganz normaler Donnerstag. Ein ganz normaler Arbeitstag in der Dörr Group. Am Morgen durchstreift Rainer Dörr zunächst alle Abteilungen und sieht nach, ob bei den Mitarbeitern alles in Ordnung ist. Für ihn ist gute Mitarbeiterbindung das A und O für ein erfolgreiches Unternehmen. „Als ich noch Rennen gefahren bin, habe ich gelernt, dass ein gut funktionierendes Team der Schlüssel zum Erfolg ist.“
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Damit das auch gelingt, pflegt er einen engen Kontakt mit seinen rund 40 Mitarbeitern. Diesen Sommer war die Mannschaft beim Kart-Fahren mit anschließendem Lagerfeuer und Liveband. Hier spürt der Geschäftsführer den Zusammenhalt seiner Mitarbeiter und das freut ihn. Dabei ist sich Rainer Dörr bewusst, dass nicht immer alles perfekt laufen kann – seine Mitarbeiter sind keine Maschinen, sondern Menschen, die auch Fehler machen. „Das ist nicht schlimm, ich habe auch meine Ecken und Kanten. Wenn mal was nicht läuft, muss man miteinander darüber sprechen.“
Am Standort Frankfurt ist die Dörr Group in der Klassikstadt zu Hause und stellt ihre Supersportwagen aus. Die Architektur dort ist beeindruckend: Im Erdgeschoss stehen eine Vielzahl an hochwertigen Sportwagen in hellen, großzügigen Schauräumen der Dörr Group. Sogar oben an der Decke, schwebend in Glasvitrinen, warten weitere Sportwagen auf Bewunderer. „Die Klassikstadt vermietet diese gläsernen Garagen an Sportwagen- und Oldtimerbesitzer. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden hier unsere Schauräume in Frankfurt zu platzieren und in diesem Umfeld unsere Supersportwagen zu präsentieren“. Käufer der Dörr Group geben im Schnitt zwischen 150.000 und 350.000 Euro für einen Supersportwagen aus. „Das sind normale Menschen, wie Sie und ich, die etwas in ihrem Leben erreicht haben und sich einfach was gönnen wollen“, resümiert Dörr. Da sind die Käufer bei der Dörr Group an der richtigen Adresse, denn sie hat sich ausschließlich nur auf Supersportwagen spezialisiert. „Wir leben das Thema Supersportwagen – durch und durch.“, sagt Dörr.
Supersportwagen unterscheiden sich von normalen Sportwagen, da sie noch höhere Leistungen bringen. Diesen faszinierenden Fahrzeugen widmet sich die gesamte Familie: Ehefrau Evelyn Dörr ist Geschäftsführerin bei Lamborghini und für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit der Dörr Group verantwortlich. Sohn Robin ist Team-Manager im Motorsport. Und das Familienunternehmen hat noch Potenzial. Denn auch wenn die beiden Söhne Ben und Phil derzeit noch zu jung sind, um in das Unternehmen einzusteigen, fahren die „Buben“ schon erfolgreich Kart-Rennen. Das „Auto-Gen“ liegt offensichtlich in der Dörr-Familie. In jungen Jahren fuhr Rainer Dörr viel Motocross, war mit 16 deutscher Juniorenmeister. 1999 kam ihm die Idee, am 24-Stunden-Rennen teilzunehmen. So kam Dörr vom Motocross zu den Autorennen. Er erkannte schnell, dass der vermeintliche Traumberuf als Rennfahrer keine echte Existenzgrundlage sichert – es sei denn, man ist ein Profi. Was ist von der Zeit als Rennfahrer geblieben? „Beim Rennfahren lernt man, mit Misserfolgen umzugehen und dass sie einen nur noch stärker machen.“ Er bringt auch seinen Söhnen bei, dass man nach einer Niederlage wieder nach vorne schauen muss und weiterhin seine Ziele verfolgen sollte. „Wenn das Rennen vorbei ist, dann lässt es sich nicht mehr rückgängig machen. Das ist wie im echten Leben, dann muss man diese Sache hinter sich lassen.“
Spaß in Kombination mit dem unbedingten Willen, etwas zu erreichen. Das ist Dörrs Erfolgsrezept. „Wenn man eine Vision hat, dann muss man auch an sie glauben. Dann gehört noch ein bisschen Mut dazu, es tatsächlich anzupacken. Einfach machen – das ist meine Devise.“ Gleichzeitig ist dem Unternehmer bewusst, dass nichts ohne Risiko im Leben ist – deshalb sollte man im Unternehmertum viel analysieren und genau kalkulieren, bevor man einen Deal eingeht, so sein Rat. Und was kommt als nächstes? „Ich habe noch viele Visionen, ich werde auch wohl nie damit aufhören, neue zu entwickeln.“ Mehr verrät er derzeit nicht. Was sich wohl als nächstes bei der Dörr Group tun wird?
Nur im Team sind wir stark.
Meine Stärke:
Willenskraft
Meine Schwäche:
Ungeduld
Mein verborgenes Talent:
Ich kann gut kochen, vor allem Spaghetti Bolognese.
Das zeichnet mich als Mensch aus:
ruhig, überlegt, zielstrebig, großherzig – und ich bin ein Familienmensch
Das zeichnet mich als Unternehmer aus:
Willenskraft und der Blick nach vorne, nie zurück
Das wollte ich als Kind werden:
Rennfahrer
Ich bin ein Optimist weil:
ich immer positiv denke, an meine Visionen glaube und weiß, dass man mit dieser Herangehensweise alles erreichen kann.
Diese Denkmuster zeichnen mich aus:
An ein Ziel glauben und mit Willenskraft und einem funktionierenden Team alles umsetzen zu können
Wenn ich ein Tier wäre, dann:
ein Leopard, denn ich handle schnell und bin wachsam
Mein Erfolgsgeheimnis:
niemals aufgeben
Mein Tipp an Jungunternehmer:
mutig sein, einfach mal machen und dabei nie sein Ziel aus den Augen verlieren. Und bleib du selbst.
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