Hidden Champions

Christoph Schnee

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Lesezeit ca. 2 Minuten

Zeitdesigner Christoph Schnee und sein Uhrenuniversum

Christoph Schnee ist Produktdesigner und Gründer der Schweizer Uhrenmarke „Belchengruppe“ aus Basel. Christoph studierte Industriedesign und Kulturmanagement, war mehrere Jahre selbständig sowie für Agenturen in den Bereichen Strategie, Konzept und Kommunikation in Deutschland tätig. Heute lebt Christoph Schnee in Basel in der Schweiz. Zum Uhrendesign kam Christoph, nachdem er keine Uhr fand, die ihm gefiel. Sein Ansatz konzentriert sich weniger auf das Handwerk, sondern mehr auf das Design und die Wahrnehmung von Zeit.

Designphilosophie und regionale Verbundenheit

Christoph hebt hervor, dass das Design seiner Uhren sowohl eine persönliche Note trägt als auch die Verbundenheit mit der Region Basel widerspiegelt. Er erklärt weiter, dass sie versuchen, klassische Uhrkonzepte neu zu interpretieren, indem sie beispielsweise die Formen und Strukturen ändern, um die üblichen Wahrnehmungen zu brechen. So werden zum Beispiel die Zifferblätter ihrer Uhren variiert, indem sie anstelle der typischen Vierteilung eine Dreiteilung verwenden, was die herkömmlichen Wahrnehmungen einer Uhr verändert.

Inspiration und Konzept der Belchengruppe

Namensgeber der Belchengruppe sind die fünf «Belchen» genannten Berge im Dreiland am Rheinknie. Als archaischer Sonnenkalender sind sie ein präziser Taktgeber aus der Epoche vor der mechanischen Zeitmessung: Vom Elsässer Belchen aus gesehen markiert die über den anderen Belchen aufgehende Sonne die Anfänge von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Als Namenspatrons stehen die Berge für die doppelte Neugier der Belchengruppe: Neugier fürs Archaische und Tradition und Neugier für Hightech und neue Wege der Gestaltung. Christoph hebt hervor, dass die Farben Orange und Schwarz in seinen Uhrendesigns eine wichtige Rolle spielen, wobei Orange den Sonnenaufgang und Schwarz die Mitternacht repräsentiert. Die Wahl der Gehäuseform „1247“ basiert auf der Höhe des Berges Belchen und zukünftige Designs sollen ebenfalls auf den Höhen anderer Berge basieren.

Zielgruppenansprache und Designansatz

Christoph erwähnt, dass er seine Uhren ursprünglich für sich selbst entwarf, aber bald erkannte, dass sie auch andere ansprechen könnten. Dies führte zu einer breiteren Zielgruppe als anfangs gedacht. Dennoch gibt Christoph zu, es ist ein Uhrendesign, welches polarisiert und entweder man mag es oder eben nicht, wichtig sei ihm nur, dass man die Designidee dahinter versteht.

Markenbildung und die Rolle der Familie

Er unterstreicht die Komplexität der Markenbildung und des Produktmanagements, die weit über reine Designfähigkeiten hinausgehen. Christoph betont die Herausforderungen beim Aufbau einer Marke in einer neuen Branche und die entscheidende Rolle der Unterstützung durch seine Familie, insbesondere seiner Frau. Er reflektiert auch über den Konflikt zwischen strukturierter Zeitwahrnehmung und erlebnisorientiertem Leben, den er in seiner Beziehung und im Berufsleben erlebt. Christoph beschreibt sich selbst als ein sehr Urzeit gesteuerter Mensch, das heißt, er weiß ziemlich genau, wie spät es wohl ist und kann zum Beispiel relativ genau zwei Minuten schätzen. Seine Frau hingegen lebt eher in der Erlebnis Zeit. Daher ergänzen sie sich wunderbar.

Emotionale Aspekte des Unternehmertums und Zukunftsaussichten

Abschließend reflektiert Christoph über die emotionale Seite des Unternehmertums und die Bedeutung von Gefühlen im Prozess. Er spricht über seine persönlichen Ansichten und die Herausforderungen als Uhrenmarkengründer, insbesondere den Mut, seine eigene Marke zu gründen, und die Bedeutung der Unabhängigkeit von Investoren. Christoph hat sich bewusst gegen Investoren entschieden, um kreativ frei und unabhängig zu bleiben. Er ist zuversichtlich, dass sie Wege finden werden, um ihre Uhren effizienter und in kleineren Serien herzustellen, um so eine größere Vielfalt an Designs und Farboptionen anbieten zu können.
Das Interview gibt einen umfassenden Einblick in Christophs Weg als Produktdesigner und Uhrenmarkengründer sowie seine Philosophie bezüglich Zeit, Design und Unternehmertum.

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