Warum ein erfolgreiches Unternehmen an der Kundenzufriedenheit zu erkennen ist
Sicherheit ist das Geschäftsthema von Klaus Bornack – sie ist nicht nur Schwerpunkt der BORNACK GmbH & Co KG in Ilsfeld, sondern beeinflusst das eigene Denken und Handeln
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Ziele entwickeln sich aus Möglichkeiten, die man erkennt. Davon ist Klaus Bornack überzeugt. Welche Möglichkeiten im Metier der Arbeitssicherheit liegen, erkannte vor mehr als 50 Jahren schon sein Vater und etablierte den Betrieb in Ilsfeld bei Heilbronn als Branchenpionier. Der Sohn führte das Unternehmen zur Marktführerschaft. Im Fokus dabei: Das Sichern und Retten von Menschen in der Höhe und in der Tiefe bei professionellen Einsätzen. Ob zur Wartung von Windrädern oder beim Einsatz von Feuerwehren, Polizei und Rettungsorganisationen: innovative Technologie und maßgeschneiderte Sicherungssysteme sind das A und O. Wie denkt, agiert und reagiert ein Geschäftsführer, der mit seinem Angebot die Sicherheit so vieler Menschen gewährleistet?
Risiko ist immer auch Chance. Aber nicht jede Chance ist das Risiko wert.
Krawatte ablegen. Sicherheitsschuhe anziehen. Die Führungskräfte, Vorstände und Geschäftsführer machen erstaunte Gesichter. Damit hatten sie nicht gerechnet. Eine Leiter in rein industriellem Umfeld einmal gesichert hinauf und wieder herunter steigen – durchaus. Mit Neugierde sind sie angereist, um nun feststellen zu müssen, dass sich das erwartete Szenario völlig verändert hat. Mitten im Allgäu sollen sie sich jetzt in alpinem Gelände bewegen, in gebirgiger Landschaft bestehen. Zwischen kleineren Bergen, Flüssen und größeren Felsen unterwegs sind die Alphatiere plötzlich angewiesen auf die Hilfe anderer, sollen sie sich gegenseitig unterstützen und die notwendigen Kompetenzen gemeinsam erarbeiten. Nur mit Seil und Gurt eine gewisse Strecke überqueren – das geht also nur, wenn man die Ausrüstung richtig verwendet. Sonst schmerzt es oder funktioniert schlichtweg nicht. Aufgaben verteilen, sich selbst mal zurücknehmen – so etwas kennen diese Personen aus ihrem Alltag nicht. Beim Teamplaying stoßen sie auf ihre persönlichen Grenzen. Doch hier zählt nur das Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Mannschaft, alleine klappt gar nichts.
„Dieses Kennenlernprogramm ist mir eine wahre Herzensangelegenheit“, sagt Klaus Bornack. Er lädt Unternehmer und Entscheider zu einer Schulung – nicht nur, um seine Produkte kennenzulernen. „Vielen ist gar nicht bewusst, was ihre Mitarbeiter machen und leisten, welche Arbeit unter welchen Bedingungen. Bei mir werden sie dafür sensibilisiert und erfahren gleichzeitig etwas über sich selbst. In Zukunft werden sie so manche Entscheidung anders fällen, da bin ich mir sicher.“ Seit mehr als 20 Jahren betreibt die BORNACK GmbH ein eigenes Trainingszentrum. In realen Situationen – mitunter in 30 Metern Höhe – wird die Anwendung der Produkte, Funktionen und Nutzung gezeigt und geübt. Gefahren erkennen lernen, ein wachsames Auge haben, Risiken einschätzen – das ist das Ziel der Ausbildung. Mit Belastungen umzugehen, Aha-Effekte erleben und Routine erlangen – auch das sind wichtige Bestandteile. Und das alles unter extremen emotionalen Bedingungen, wenn Tiefe und Wind erst Angstgefühle und Unsicherheit mit sich bringen – und dann Selbstvertrauen und Ruhe durch eine Ausrüstung, auf die sich der Mensch verlassen kann.
100 Prozent Sicherheit – das ist das große Ziel von BORNACK. Denn trotz vieler Vorkehrungen kommt es noch immer zu tragischen Unfallsituationen. „Vision Zero – danach streben wir. Doch ein Restrisiko wird immer bleiben, wenn nicht in der Technik so doch beim Menschen. Relevant ist also, dass der Nutzer die Grenzen der Ausrüstung kennt – und diese beherzigt.“ Die Mission des Unternehmens BORNACK – nämlich Menschenleben zu schützen – existiert bereits seit der Gründung der Firma im Jahr 1964. Klaus Bornacks Vater Herbert gehörte zu jener Generation, die aus dem Krieg heraus eine neue Existenz aufbauen musste. „Er war ein geistig flexibler und universeller Mensch, der erkannte, dass in dem Thema Arbeitssicherheit sowohl Potenzial als auch Zukunft steckt.“ Als 1970 das erste Gesetz für Arbeitssicherheit verabschiedet wurde, entfaltete sich durch Vorschriften und Verpflichtungen eine völlig neue Kultur – und die Firmenentwicklung nahm den erwarteten Verlauf.
Von der ganzheitlichen Betrachtung bis zur individuellen Lösungssuche, von der Entwicklung und Lieferung bis zur Montage der Ausrüstung, von der Anwendungsberatung und Schulung bis zur Wartung: Die BORNACK GmbH & Co KG bietet Sicherheit aus einer Hand und für alle Branchen. „Wir wollen mit unserer Technik und unseren Dienstleistungen die Meilensteine setzen. Daher steckt maximale Qualität und Sicherheit in unseren Produkten und damit auch in unserem Handeln.“ Von horizontalen Seilsicherungssystemen bis Abseil- und Rettungsgeräten, von multifunktionalen Systemen zur Selbstsicherung und zum Notfall-Abseilen bis zur Seilrolle, von Ziplines mit innovativer Magnettechnik bis ortsfest eingebauten Seilsteigschutzsystemen: Das Ilsfelder Unternehmen will das höchste Maß an Sicherheit gewährleistet. Betriebe verlassen sich ebenso darauf wie Feuerwehren, Polizei und Rettungsorganisationen.
Dass Klaus Bornack den Familienbetrieb, der ursprünglich aus gerade einmal zwei Personen bestand, so mir nichts, dir nichts übernimmt, war gar nicht geplant. Traditionsbedingt sollte der Junior „automatisch in der Spur gehen“ und den Betrieb in die nächste Etappe führen. „Ich hatte von Kindheit an eine hohe emotionale Bindung zur Firma. Und gleichzeitig stand ich zwischen den Stühlen: Einerseits wollte ich meinem Vater genug Wertschätzung entgegen bringen und das weiterführen, was er geschaffen hatte. Und andererseits wollte ich auch etwas Neues machen. Diese Diskrepanz der Generationen war schwierig.“ Also suchte der junge Bornack seine berufliche Entwicklung in der Industrie, um sich etwas später dann auf eine gute Übergangszeit zu freuen.
Hier also entstehen Gurtsysteme und Falldämpfer, Abseilgeräte und Bandschlingen, Karabiner und mobile Anschlaggeräte. Wenn Bornack in seinem karierten Hemd und mit dem gelben Helm unter den Arm geklemmt durch die Produktionshalle schlendert, dann hat er dabei das gute Gefühl, dass alles läuft. Ein Wortwechsel da, einmal mit anpacken dort. Bornack ist integrierter Bestandteil des Betriebs – also kein Chef, der ab und zu herein spaziert und dann wie ein Fremdkörper wirkt. Im Gegenteil. „Es erfüllt mich mit Freude und erinnert mich daran, wie ich vor zehn Jahren hier selbst noch gewerkelt habe.“ Heute ist er häufiger bei der Kundenbetreuung vor Ort, ist in Projekte involviert und bei Industriebetrieben oder auf Baustellen unterwegs. „Ich in glücklich darüber, dass wir keinen Strom verkaufen – ein Produkt, an dem man die Qualität nicht erkennt und das bei allen Lieferanten identisch ist. Wir machen Produkte mit Herzblut – und Dinge, damit der Mensch gesund bleibt. Das ist eine motivierende Aufgabe für Konstrukteur, Sachbearbeiter, Lagerist und Geschäftsführer gleichermaßen.“
Bau, Luftfahrt, Automotive: An Fernsehtürmen sind BORNACK -Produkte ebenso zu finden wie an Windkraftanlagen und Freileitungsmasten. An der Montage der Ariane-Triebwerke für die Raumfahrt war das Unternehmen ebenso beteiligt wie bei einem Atomforschungszentrum in Italien – um es hier möglich zu machen, die Gebäudehülle zu begehen. 80 Prozent der Kreuzfahrtschiffe, die sich auf den Weltmeeren tummeln, sind mit Sicherheitssystemen aus dem Hause Bornack bestückt. Eigenes Wachstum war und ist die Grundlage für sämtliche Zuwachsraten – und damit der Betrieb branchen- und konjunkturunabhängig agieren kann. „Wir sind nicht groß geworden, indem wir Wettbewerber aufgekauft haben, sondern indem wir unser Portfolio stetig vergrößern. Wir entwickeln den Bestand aus dem Bedarf heraus.“
Am Anfang stand der einfache Bauchgurt und es gab ein schlichtes Seil, das mit der Hand gehalten wurde. Dann kamen Kunstfaser und Körpergurt. Die Marktführerschaft erwuchs aus einem kontinuierlichen Dialog mit den Kunden und Anwendern sowie den Mitarbeitern und Spezialisten: Was sagen die Fachhändler und Nutzer, die Ausrüster von Kranfirmen? Wie sind die Rückmeldungen der Feuerwehr und Freileitungsmonteure? Wo drückt der Schuh? Wo braucht es noch mehr Training und Einweisung? Dass die Anforderungen und Erwartungen der Kunden das Marktgeschehen bestimmen, ist Bornack durchaus bewusst. „Nach dem Feedback optimieren wir die Bestandteile und verändern immer wieder die Eigenschaften der Produkte. Branchenpionier zu sein ist kein zufälliger Status, sondern wird durch regelmäßige Veränderungen und Entwicklungsprozesse erarbeitet. Jede Novellierung beim Thema Arbeitssicherheit wurde von uns eingeleitet, wir haben die Normungsarbeit begleitet und somit die Branche maßgeblich geprägt.“ Am Ende dieser sukzessiven Entwicklung steht korrekte Arbeit, gibt es exakte Systeme und perfekte Produkte. Über die daraus erwachsende Anerkennung – nicht materieller Art – freut sich Bornack: „An der Kundenzufriedenheit erkennt man ein erfolgreiches Unternehmen.“
Nichts ist unmöglich…
Meine besondere Stärken:
Kreativität, Innovation und Kundenorientierung – und eine gewisse Coolness in stressigen Situationen
Das wollte ich als Kind werden?
Erst Architekt, dann Kapitän
Dieses Denkmuster zeichnet mich aus:
analytisches Denken
So bin ich als Mensch:
ideenreich, fleißig, strebend nach Harmonie
So bin ich als Unternehmer:
kreativ, optimistisch, geduldig
Mein Vorbild:
Mein Vater (Jahrgang 1910) mit seiner visionären Weitsicht und Offenheit, der sich bereits in den 60er-Jahren mit grünen und sozialen Themen intensiv befasste und einen großen Innovationsdrang hatte
Mein Tipp für Jungunternehmer:
Man kommt mit Geduld und Fleiß sowie Glück in die Entwicklung des Marktes. Es ist ein steiniger und langer Weg zum Break-Even und letztlich zum Erfolg.
Das sammele ich:
Kleinigkeiten, die mir Freude bereiten – Steine, alte Wurzeln…
Meine liebste Freizeitbeschäftigung:
Meine Arbeit ist auch mein Hobby.
Hier mache ich gerne Urlaub:
an der Nordsee in Dänemark oder im Hochgebirge
So halte ich mich fit:
Treppen statt Aufzüge
Das habe ich letztes Wochenende gemacht:
im künftigen Kinderzimmer des Enkels den Fußboden verlegt
Mit dieser Persönlichkeit würde ich gerne einen Abend verbringen:
Mit dem Dalai Lama, ich schätze seine Weltanschauung und sein persönliches Verhalten in seinem Lebenslauf.
Wenn ich ein Tier wäre, dann:
ein Nilpferd – ruhig und ausgeglichen, unnahbar stark, wenig spektakulär
Das Geheimnis meines Erfolgs:
nicht alles verraten…
Würden Sie sich als Branchenpionier sehen?
Dies ist sicherlich so. Viele versuchten unsere Produkte oder des Geschäftsmodells zu kopieren – das bestätigt die Richtigkeit und Vorbildfunktion unseres Weges.
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